WERRA
Die
Werra ist neben der
Fulda einer von zwei Quellflüssen der Weser, der durch Thüringen, Hessen
und Niedersachen fließt und ist ca. 300 km lang.
Der ursprüngliche
germanische Name ist nicht eindeutig bekannt. So ist nur die römische
Bezeichnung Visurgis überliefert. Visurgis ist mit großer
Wahrscheinlichkeit das lateinische Wort für Wiesenfluss. In römischer Zeit
gab es nur einen Namen für Werra und Weser, er bezeichnete den Fluss in
seiner gesamten Länge von 744 km, was ihn zum längsten ausschließlich
deutschen Fluss machen würde.
Die genaue Quelle und
damit auch die genaue Länge der Werra ist umstritten, denn es gibt in
Thüringen zwei Orte, die beide für sich den Flussursprung beanspruchen:
- die erste Quelle von
1897 liegt bei Fehrenbach (797 m ü NN);
- die zweite Quelle von
1910 liegt bei Siegmundsburg (800 m ü. NN).
Aufgrund dieser zwei nur
wenig auseinander liegenden Quellen wird die Länge der Werra mit 298 km
oder 292 km angegeben.
Erholung:
Entlang der Werra ist ein
Radweg – der Werratal-Radweg – markiert. Dieser führt auf einer Strecke
von über 300 Kilometern durch die facettenreiche Landschaft des Werratals
bis zu deren Mündung in der Drei-Flüsse-Stadt Hann. Münden. Der gut
ausgeschilderte und familienfreundliche Radweg schmiegt sich sanft an den
Flussverlauf. Fachwerkjuwelen und stattliche Burgen reihen sich
aneinander.
Auch eignet sich die Werra
gut zum Wasserwandern mit Booten aller Art vom Kanu übers Schlauchboot bis
zum Floß. Die Wasserwanderstrecke ist mit Bootsanlegern und Umtragen an
Wehranlagen erschlossen.
RENNSTEIG
Der Rennsteig ist ein Kammweg
sowie ein historischer Grenzweg im Thüringer Wald, Thüringer
Schiefergebirge und Frankenwald. Im Mittelalter markierte der Rennsteig
die Grenze des Herzogtums Franken zur Landgrafschaft Thüringen. Der
Rennsteig bildet die Wasserscheide zwischen den Flusssystemen Werra/Weser,
Saale/Elbe und Main/Rhein. Am Dreistromstein bei Siegmundsburg treffen die
Einzugsgebiete aller drei Ströme aufeinander. Der Rennsteig verläuft meist
in Höhen von ca. 500 – 970 Meter. Er beginnt im Eisenacher Stadtteil
Hörschel an der Werra und endet nach 169,3 km in Blankenstein an der
Saale. Die Markierung ist durchweg sehr gut, mit einem weißen R
gekennzeichnet. Entlang des Rennsteigs gibt es ca. alle 5 bis 10 Kilometer
kleine, offene Unterstandshütten.
Seine erste Erwähnung fand der Rennsteig im Jahr 133 als „Rynnstig“.
Entlang des Rennsteigs stehen etwa 1300 historische Grenzsteine. Seit dem
16. Jahrhundert wurde der Rennsteig mit politischen Hoheitszeichen
markiert. Besonders hervorzuheben sind die 13 Dreiherrensteine, von denen
jedoch nur 10 direkt am Rennsteig liegen. Der Volksmund nennt die
Grenzsteine Rennsteigstein. Die heute noch vorhandenen Grenzsteine stammen
überwiegend aus dem 18. Jahrhundert.
RENNSTEIG-RADWEG
Der Rennsteig-Radweg existiert seit Juni 2000 und führt, wie der
Rennsteig-Wanderweg von Hörschel an der Werra nach Blankenstein an der
Saale. Er ist 195 km lang, durchgehend beschildert und verläuft
größtenteils parallel zu dem beliebten Wanderweg. An einigen Stellen wir
der Radweg direkt auf den Wanderweg geführt. Insgesamt sind 26 km
identisch.
Die unverbrauchte Natur des Thüringer Waldes und der große Baumbestand
verleihen dem Gebiet seinen besonderen Reiz. Typisch für den Rennsteig
Wander- und Radwanderweg sind die sogenannten Grenzsteine, die in
regelmäßigen Abständen auf der Strecke zu finden sind. Sie dienen zum
einen den Wanderern und Radfahrern zur Orientierung und sind gleichfalls
Zeugen der jahrhundertlangen Geschichte des Rennsteiges.
RENNSTEIGLIED
Das
Rennsteiglied ist ein in Thüringen sehr bekanntes Volkslied. Die Musik
stammt von Herbert Roth, der Text von Karl Müller.
Das
dreistrophige Lied handelt von der Verbundenheit zu Thüringen, seiner
Natur und den Erlebnissen beim Wandern am Rennsteig. Das Rennsteiglied
gilt als heimliche Nationalhymne Thüringens. Es ist bekannter als die
eigentliche Thüringer Hymne „Holdes Land“.
Das Lied beginnt mit den folgenden
Versen:
„Ich wandre ja so gerne, am Rennsteig durch das Land, den Beutel auf dem
Rücken, die Klampfe in der Hand. Diesen Weg auf den Höhen bin ich oft
gegangen, Vöglein sangen Lieder, bin ich weit in der Welt habe ich
Verlangen, Thüringer Wald nur nach dir“